Kaum zu glauben! Es ist heute genau ein halbes Jahr her, dass mein großer kleiner Bruder vorzeitig den Vorhang hat fallen lassen und von der Bühne gegangen ist. Sechs Monate, die mir und uns allen teils sehr schmerzhaft und tränenreich waren.
Vor zehn Tagen endlich, also am Samstag den 15. September, haben wir im Familienkreis Nico zu seiner letzten Ruhestätte geleitet. Seine schicke, schwarze Urne liegt nun in der Familiengruft der Matušićs. Diese befindet sich auf dem Friedhof des Dorfes Gromača.
Station auf der letzten Reise – vom Pass Mali Alan aus hat man einen herrlichen Blick auf Dalmatien. An diesem Ort waren Nico und ich auch vor zwei Jahren. Wir liebten diesen spektakulären Ausblick!
Nicos letzte Adresse – dort ruht er zusammen mit anderen verstorbenen Mitgliedern der Familie, u.a. unseren Großeltern, „Baba“ und „Djede“ (d.h. zu deutsch „Oma“ und „Opa“).
Gromačas Dorfkapelle „Mala Gospa“ – vom Grab aus fotografiert. Zypressen, zirpende Zikaden und das zeitlos schlichte Kapellchen sind Zeugen mediterranen Feelings, das auch Nico zeitlebens gerne hatte.
Blick Richtung Norden aufs Dorf – in einem der Häuser dahinten wohnten unsere Großeltern. Ein Ort, den wir beide mochten, nicht zuletzt wegen vieler schöner Kindheitserinnerungen. Nicos Grab ist übrigens das zweite von hinten links.
Der Strand „pod Orašac“ (d.h. zu deutsch schlicht „unterhalb Orašac“) bei stürmischem Wetter. Das ist Nicos Lieblingsort. Es gibt dort eine Mole zum Anlegen von Booten und kleinen Schiffen und zwei Kieselstrände. Dort haben wir als Kinder geplanscht, sind unermüdlich immer wieder von der Mole in die Wellen gesprungen, waren schnorcheln und tauchen, haben abends im Restaurant „Hawaii“ gegrillte Kalamariringe gegessen und viele schöne Sonnenuntergänge erlebt. Und an diesem Ort hat Nico auch seiner Julia vor knapp einem Jahr einen Antrag gemacht. Und dorthin werde ich wohl noch oft im Leben wiederkehren, um Nico nah zu sein.
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